Historisches zur Blockflöte

Die Blockflöte gehört zu den Holzblasinstrumenten. Im Kopf enthält sie eine hölzernen Block, der nur einen Kernspalt frei lässt, durch den die Luft strömt und so der Ton erzeugt wird. Seit der Renaissance etablierte sich die Blockflöte in Europa.

Flöten werden seit ca. 2,5 Mio. Jahren  als Musikinstrumente verwendet. Sie bestanden meist aus Knochen.

Im 14. Jahrhundert war die Blockflöte eines der wichtigsten Holzblasinstrumente. Später im 15. Und 16. Jahrhundert spielten Instrumentalensembles Tanz- und Vokalmusik. Die Blockflöten ersetzten Singstimmen oder verdoppelten diese. Über die hohe Kunst  des Flötenspiels geben Lehrwerke z.B. von Silvestro Ganassi Zeugnis. Die Blockflöte war zu dieser Zeit weit verbreitet.

In der Musik des Barocks löste sich die Instrumental- von der Vokalmusik. Neben einer höheren Anforderung an die Virtuosität eines Instruments machte dies auch ein anderes Klangspektrum erforderlich. Der Klang eines Instruments hatte sich deutlicher von dem Klang des menschlichen Gesangs zu unterscheiden. Bei der Blockflöte wurde dies durch eine andere Bauweise erzielt. Der Körper der Blockflöte wurde aus drei Teilen zusammengesetzt; das Rohr wurde umgekehrt konisch gebohrt (unten enger als oben) und die Grifflöcher enger aneinandergesetzt. Seit dem 16. Jahrhundert war bei den Instrumenten darüber hinaus das Daumenloch auf der Rückseite üblich. Der Ton der Blockflöte wurde damit klarer, heller und obertonreicher.

Die Komponisten des Barocks schrieben Musik für Blockflöten in unterschiedlichen Besetzungen. Dabei tritt vor allem die Altblockflöte, in geringerem Maße auch die Sopran- und die Sopraninoblockflöte, auch als Soloinstrument in Sonaten und Konzerten hervor.

Ebenso im Frühbarock entstand das erste und bis heute umfangreichste Solo-Werk für Blockflöte, der „Fluyten Lust-hof“ (1648 bis 1654) des blinden Flötisten Jacob van Eyck aus Utrecht, eine sehr umfangreiche Sammlung damals beliebter Tänze, Lieder und Choräle mit jeweils einigen Variationen.

Antonio Vivaldi schrieb unter anderem mindestens drei Konzerte für die Sopraninoblockflöte. Er komponierte darüber hinaus mehrere hochvirtuose Konzerte für Altblockflöte und Streicher. Bei Johann Sebastian Bach kommen Altblockflöten in den Brandenburgischen Konzerten Nr. 2 und Nr. 4 als Soloinstrumente vor, außerdem in Kantaten und Passionsmusiken.

Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde sie von der klanglich stärkeren und im Zusammenspiel mit den erweiterten Orchestern durchsetzungsfähigeren Querflöte verdrängt. In der Musik der Klassik und Romantik war die Blockflöte kein übliches Instrument mehr.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts trat die Blockflöte als Instrument kaum noch in Erscheinung.  Erst im Laufe des 20. Jahrhundert wurde sie vor allem als Instrument der Haus- und Schulmusik wiederentdeckt oder weil man sich in den 1920er Jahren um ein möglichst originalgetreues Klangbild der Renaissance- und Barockmusik bemühte.

In der Jugendbewegung wurde die leicht zu transportierende und relativ preiswert herzustellende Blockflöte neben der Gitarre zum beliebtesten Instrument.

Die Literatur für die Blockflöte ist im 20. Jahrhundert stark angewachsen und wächst, auch dank Auftragskompositionen, ständig weiter.

Mitunter wird die Blockflöte auch in der Pop- und Rock-Musik verwendet, z.B. „The Fool On The Hill“ von den Beatles oder bei den Rolling Stones, Jimi Hendrix, Led Zeppelin bei „Stairway To Heaven“. Sie hat auch Einzug in den Jazz gehalten. Eine wichtige Rolle spielen Blockflöten auch in der Folkmusik.

Auf jeden Fall wollen wir einen kleinen Beitrag leisten, die Tradition des Blockflötenspiels zu erhalten.  

Übrigens wird seit 2007 am 10. Januar der Tag der Blockflöte begangen.